Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg in der Zeit der Franken  (450 bis 900)

Der Flurname "hahn" als Siedlungsfläche einer fränkischen Hundertschaft

Die Centene ist die Niederlassung im Königslande, die centene oder, hagen sind Neuschöpfungen des fränkischen Siedlungswesens. Die Centene tritt als volksmäßige Siedlung, als neue huntori hervor. Wo die huntori erscheint, ist die fränkische Hufe bereits vorhanden, oder sie ist gerade im Entstehen. Daraus ergibt sich, daß die Centene eine Neubesiedlung im Eroberungsgebiet ist, die mit der Bildung der Hufe Hand in Hand geht. Huno ist der Ausdruck für den Centurio, diese Bezeichnungen entstammen dem Kapitulare Dagoberts I. Der Dekanus ist Vorsteher einer königlichen Villa (eines Dorfes). Der Dekanus ist also ein untergeordneter königlicher Beamter in der Villa. Diese Rechtsordnung trat überall in Kraft, wo fränkische königliche Beamte in Tätigkeit traten. Wenn wir diese Rechtsordnung auf den Raum Kyllburg übertragen, so wäre folgende Deutung möglich:

Am Kyllberg war der Sitz des Hanno, die im Raume Kyllburg entstandenen kleineren Grundherrschaften standen unter der Leitung eines Dekanes. Der Name hahn bedeutet in allen germanischen Sprachen: ständiger Wohnsitz, eigenes Haus und Hof, Dorf: kurz ein Ort, wo mehrere Menschen rechtlich beheimatet waren. Diese Auslegung des Flurnamens Hahn würde zum Ergebnis führen, daß der Stiftsberg von Kyllburg die Wohnstätte eines fränkischen Hanno war.

Wenn wir Flurnamen mit den gleichen Bedeutungen im Kreisgebiet untersuchen, so kommen wir etwa zum gleichen Ergebnis. Vergleichbare Flurnamen sind: Honersberg, Hühnerberg, Hunnenkopf. Seit langem ist die Heimatforschung der Meinung, daß diese drei Flurnamen von Hanno abgeleitet werden dürfen.

Alle drei Höhenzüge liegen am Rande des Altsiedlungsgebietes. Um den Berg herum finden wir eine Häufung von Villen, die nicht mehr der fränkischen Landnahmezeit auf: -ingen, -heim, -dorf angehören, sondern der merowingischen Ausbauzeit. Bekanntlich hat jede Siedlungsepoche ihre Leitnamen, obwohl in diesem Raum auch andere Namen vorkommen können. Der Ortsname -hof = Pl.-Wort: hova = Grundwort der Siedlungsgeschichte aus dem 8. Jahrhundert, im 9. Jahrhundert kommt es am häufigsten vor, im 10. Jahrhundert verschwindet es. Ursprünglich ist -hof wohl für den Herrenhof aufgekommen, es hat sich oft mit -hausen berührt.

Der Flurname Hühnerberg ist abgeleitet vom hernie (9. bis 10. Jahrhundert), dieser Flurname wurde bei der fränkischen Markensetzung eingeführt. Seine Bedeutung ist: spitz auslaufender Berg, Flurteil: Hor - hurnie = hahn - hagen. Seine Entstehung dürfen wir ins 9. Jahrhundert setzen

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