Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

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Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg in der Zeit der Fürstäbte und Kurfürsten (900 bis 1794)

1618: Kyllburg im Dreißigjährigen Krieg

Der Dreißigjähriger Krieg (1618/1648) und der Einfall der Franzosen in das Erzstift

Quelle: Karl Föst, Kyllburg einst und jetzt

Der Aufstand des evangelischen Adels in Böhmen ("Prager Fenstersturz") löste 1618 den Dreißigjährigen Krieg aus

Wenn im Dreißigjährigen Krieg die Rheinlande nicht ganz so sehr gelitten haben wie die übrigen deutschen Gebiete, so sind sie doch aufs ärgste mitgenommen worden. Der damalige Kurfürst und Erzbischof von Trier, Philipp Christoph von Sötern (1623-1652) besaß zwar hervorragende persönliche Eigenschaften und war von einer ungewöhnlichen geistigen Begabung, in seiner Außenpolitik hatte er aber eine unglückliche Hand. Seine Regierung gereichte nicht zum Wohl und Heile des Erzstifts. Einquartierungen von Freunden und Feinden, Durchmärsche plündernder Kriegshorden hatten Land und Leute auf lange Zeit schwer getroffen und geschädigt. Sie hinterließen Hunger und Seuchen. Die Kriege Ludwigs XIV. und die Erbfolge-Kriege verwüsteten viel von dem, was früher noch verschont geblieben war

Die traurigen Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges mit all seinem Elend und seinen Schrecken gingen auch an Kyllburg nicht vorüber. Zunächst waren es die mit dem deutschen Kaiser verbündeten Spanier, die aus den Niederlanden Truppen in das Erzstift einrücken ließen. Im August 1625 rückte eine Abteilung von 6000 Mann spanischer Truppen unter dem Grafen Isenburg in den Kurstaat ein und besetzte auch das Amt Kyllburg, wo sich die Söldner Monate hindurch auf Kosten der armen Bevölkerung gütlich tat und sich wie in Feindesland benahmen

Als der Schwedenkönig Gustav Adolf Ende 1631 in Mainz festen Fuß gefaßt hatte, mußte mit seinem Vorrücken in das Erzstift Trier gerechnet werden. Die Schweden zogen dann auch 1632 von Koblenz aus die Mosel hinauf und nahmen die Städte Treis, Cochem, Trarbach und andere Orte in Besitz, obwohl der Erzbischof und Kurfürst mit ihnen auf Betreiben der Franzosen einen Neutralitätsvertrag abgeschlossen hatte. Auch aus dem kölnischen Gebiet heraus machten sie weite Streifzüge in die Eifel. So rückte im November 1632 General-Lieutenant Baudisson von der niederrheinischen schwedischen Armee ins kölnische Gebiet vor, nahm Siegburg, Linz, Drachenfels, Andernach und selbst das feste Deutz, ohne dabei weite Streifzüge in die trierischen Gebiete auf der Eifel zu versäumen. Die Annahme, auf die man verschiedentlich stößt, daß nämlich durch die Vermittlung der Grafen von Oberkail, die mit den Schweden befreundet waren, sowie durch die Verträge des Kurfürsten von Trier mit den Schweden die hiesige Gegend von Verwüstungen verschont blieb, ist eine Behauptung, die keineswegs bewiesen ist.

Der Befehl des Domkapitels vom 23. Februar 1638 läßt vielmehr erkennen, wie schwer es die Bevölkerung damals hatte, da demjenigen, der bei Einquartierung ausziehe, angedroht war, für alle Zeit der Bürgerschaft für sich und seine Kinder verlustig gehe, ferner der Befehl vom 21. Januar 1639, daß keiner unter Konfiskation seiner Güter bei Kriegszeiten aus dem Amt weichen dürfe. Wenn die Schweden nicht bis Trier kamen, es scheint während des ganzen Krieges kein Schwede die Stadt betreten zu haben, so hatte doch die "treue Stadt Kyllburg" unter ihnen schwer zu leiden. In der Umgebung von Kyllburg hatten die Schweden stark verschanzte Lager, wie die Flurnamen: Schwedengraben und Schwedenschanze bezeugen.

Als im Winter 1638/39 die kaiserlichen Truppen im Kurstaate ihre Winterquartiere bezogen, war Kyllburgs Bevölkerung auf 40 Untertanen zusammengeschmolzen, wie uns die Verpflegungsliste des Regiments der Armada Piccolominis erhellt

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