Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Eine kleine nette Golfreise mit dem Minibus ins Unbekannte

Eifel-Challenge

Eine 629 km lange Golfreise durch die Eifel

Nur wenige Kilometer südöstlich von Düsseldorf befinden sich eine Reihe schönster Golfplätze, von denen viele golfbegeisterten Mitglieder der japanischen Community rund um Düsseldorf schlichtweg keine Ahnung haben.

Zusammen mit meinem Kollegen Herrn Sachalin möchte ich Ihnen noch einmal kurz unsere Golfreise aufzeigen. Vielleicht möchten Sie ja einmal mit Freunden auf einen der Plätze in Hillesheim, Kyllburg oder Bitburg spielen? Sie müssen dazu kein Japaner sein...

Samstag frühmorgens

starteten wir unserem Transit-Minibus über Köln die Autobahn A61 Richtung Koblenz ins Land der roten Trauben. Die Autobahn verließen wir Richtung Bad Neuenahr und Sinzig. Nachdem wir mehrere Dörfer passierten nahmen wir bei Lohrsdorf die kleine schmale Strasse hoch zum Golfclub.

Golfclub Bad Neuenahr

Den Platz (18 Loch PAR 72) trafen wir fast noch im Morgennebel an. Entsprechend feucht empfingen uns die Fairways und auf den Greens war am Anfang noch Aquaplaning angesagt. Zum Glück gab es nur kurz etwas Nieselregen, dann klarte es auf und wir konnten uns den spielerischen Herausforderungen stellen.

Die Eifel ist nun mal ein Mittelgebirge und entsprechend hügelig und anspruchsvoll ist auch dieser Kurs hier. Auf jeden Fall nichts für Flachland-Experten. Es geht munter rauf und runter, das auch geht in die Schenkel. Am Morgen waren die Grüns noch so feucht, dass die Bälle eine ein Meter hohe Fontäne aufwarfen. Am Tee Off 10 sah man ein in der Eifel so häufig anzutreffendes Heiligenhäuschen, in dem sogar Kerzen brannten (Foto siehe Golfclub Bad Neuenahr Anm. d.Red.). Das stille Gebet des Verfassers half jedoch nicht, sein mutiger Ball über das Wasser des entsetzlichen Fairways blieb verschollen in der Ewigkeit.

Nach dem fröhlichen Spiel assen wir im Clubrestaurant a la carte, wobei uns frische Steinpilze besonders interessierten. Egal, ob mit Pasta, solo oder mit Fleisch, der Koch hatte zu den Pilzen noch reichlich "Bunker" dazu gegeben. Darauf tauften wir die Mahlzeiten in Sandsteinpilzgerichte um. Sandsteinpilze machen extrem durstig. Da das Ahrtal zu Deutschlands bekanntesten Rotweinanbaugebieten zählt, verlangten und bekamen wir roten Wein, der sich auf unsere Stimmung positiver auswirkte.

Klar, dass sofort der Wunsch geboren war, noch mehr von dem köstlichen Rebensaft zu erwerben. Das Etikett einer Weinflasche zeigte eine Telefonnummer, wir reservierte eine Weinprobe.

Doch nötigte uns der unerbittliche Reiseleiter noch zur Besichtigung der nahen Brücke von Remagen, jener zum Ende des zweiten Weltkrieges heiss umkämpften und nachher eingestürzten Rheinbrücke. Herr Sachalin ist sehr belesen in Sachen des zweiten Weltkrieges, besonders was den Fall Berlins betrifft, und sehr interessiert. Er konnte unmöglich den Wunsch der Besichtigung vor der Gruppe äußern, so lancierte ich ohne sein Wissen und die Gruppe verzieh.

Denn nun kam die Weinprobe. Im Weingut Burggarten zu Heppingen an der Ahr empfing uns Familie Schäfer mit ihren leckeren Spätburgunder- und Dornfelderweinen, lies uns probieren und trennte sich sogar schweren Herzens von einigen Flaschen. Tel 02641-21280.

Langsam und vorsichtig durchfuhren wir das schöne Ahrtal mit seinen steilen fast bis oben hin mit Weinstöcken bepflanzten Hängen und Bergen. Schöne alte Häuser, Burgen, der Wasserlauf der Ahr und die Ahrtalbahn zogen uns in ihren Bann. Bei Altenahr verliessen wir den roten Wein und bogen in das sanfte Tal der Sahr ein. Weiche Kurven und der Wein schläferten einen Großteil der Gruppe ein, nur zwei Damen sorgten dafür, dass nicht auch der Fahrer noch ein Nickerchen einlegte.. Dafür sahen sie auch das grösste bewegliche Radioteleskop der Welt in Effelsberg, mit dem vor Jahren im Zentrum der Milchstrasse Ameisensäure entdeckt wurde. Wie kam die denn dahin? Nach wenigen Kilometern lag unser Ziel Bad Münstereifel direkt vor uns.

Durch ein Stadttor der mittelalterlichen Stadt erreichten wir unser zur (damaligen Anm. d. Red.) Zeit von Kroaten besetzte Hotel Witten. Das aus dem Jahr 1545 stammende Haus war etwas einfach aber für unsere Bedürfnisse zweckmässig. Im Restaurant gab es nur kroatischen Rotwein, egal, der passte auch noch rein. Die Küche war etwas ernüchternd.

Sonntag

Es ging zu nachtschlafender Zeit noch vor den Hühnern (keine Eier zum Frühstück) in den Minibus. Wir tourten von Bad Münstereifel aus über kleine feine Strässchen und engen Serpentinen quer durch die Eifellandschaft mit Burgen, Wasserfällen und purer Natur bis man den Chauffeur bei Kerpen fragte, ob denn nicht ein Golfplatz in der Nähe läge. Liegt, ja. Zum Leidwesen des Reiseleiters wurde die Eifel-Rundfahrt dahingehend geändert, als dass man sich das Gelände des Golf Club Eifel e.V. in Hillesheim anschaute und im Club Kaffee und Imbiss zu sich nahm.

Dann waren sie nicht mehr zu halten. Auf direktem Wege ging es über Hillesheim und Gerolstein auf Kyllburg zu. Entlang der Kyll aber falsch. Denn der Fahrer fuhr leider eine Strasse zu früh rechts den Berg hinauf - was er jetzt leider zugeben muss - orientierte sich dann an einem Strassenschild "Weissenseifener Strasse" in Richtung des Örtchens Weissenseifen. Die Strasse wurde schmal und immer schmaler, wurde zu einem Feld-Wald-und-Wiesen-Anlieger-Weg und endete beinahe auf einem Misthaufen. Die Fahrgäste blieben seltsam ruhig. Der Wald wurde dicht. Doch dann kam Menschenwerk in Sicht und was für welches. Zu unserer Verblüffung erblickten wir eine große Skulpturenlandschaft mit zum Teil vier Metern hohen Kunstwerken einer Künstlergemeinschaft.

Weissenseifen, so erfuhr der Verfasser später, ist eine vor dem zweitem Weltkrieg von Mitgliedern der Düsseldorfer Kunstakademie initiierte Künstlerkolonie. Im Sommer findet dort regelmässig ein Symposium statt, es wird in naturverbunden wochenlang in Zelten übernachtet und in einem weiterem Programm kümmert man sich um autistische Kinder. Über zwanzig über mannshohe Werke kann man dort in einem Skulpturengarten besichtigen. Wir waren aber etwas erschrocken, wollten niemanden beunruhigen, gaben Gas und fanden uns bald auf Asphalt und nach zehn weiteren Minuten am Golfplatz Kyllburg-Burbach wieder.

Die Golfanlage Lietzenhof bei Kyllburg

Diese Anlage beherbergt direkt zwei Golfclubs, den GC Kyllburger Waldeifel und der Euro GC 2000 e.V.. Den Unterschied zu Hillesheim sahen wir sofort, Clubhaus und Proshop waren größere Blockhütten, zweckmässig aber gemütlich! Der Platz selbst nur neun Loch, aber wo findet man sonntags eine tee-off-time für eine Gruppe? Die ersten Löcher waren angenehm zu spielen, selbstverständlich eifelig hügelig aber nicht übertrieben. Aber dann wurde der Kurs fast nickelig mit seitlichem Gefälle sowie Baumbestand und forderten auch dem Könner plötzlich volle Konzentration. Und es ging zum Teil richtig ins "Kraxeln" über, steil rauf und runter, so dass unser Pro Herr Hondo die Eifel gar nicht mehr mochte. Vom Regenwetter glücklicherweise verschont fuhren wir nach dem leckeren Essen im Club(Block-)haus auf direktem Wege nach Kyllburg. Bei der Fahrt ins Hotel sahen wir dann noch neu enstehende Fairways mit netten Wasserhindernissen. Die Anlage wird ausgebaut (Die Gebäude und der Platz sind inzwischen vergrössert und erweitert worden, 18 Loch Par 70, Anm. d. Red.).

Die Zimmer waren sauberer und moderner als in Bad Münstereifel (Keine Textänderung Anm. d. Red.) und mit Wohlwollen nahm unsere Gruppe das kleine Kaminzimmer zur Kenntnis, wo wir uns direkt eine Sitzecke für den Abend sicherten.

Um 19.43 Uhr empfingen Herr Sachalin und ich am Kyllburger Hauptbahnhof unseren nachzügler Herrn Motosushi, welcher nach einigen Terminen an diesem Sonntag mit der Bahn nachhreiste. Er entstieg dem aus Gerolstein heraneilenden Triebwagen als einziger Passagier, danach war der Zug leider leer und der Lokführer schaute traurig. Schnell sein Gepäck auf das Zimmer, die Golfausrüstung hatten wir selbstverständlich schon mit, und ab ins abendliche Restaurant, der Torschänke in Dudeldorf. Das vom Hotel Müller empfohlene Restaurant befindet sich in einem Stadttor aus dem 13. Jahrhundert der winzigen mittelalterlichen Stadt Dudeldorf. Wir dinierten gnaz oben und herrlich im Turmzimmer. Die Küche war excelennt, eine Mischung aus französischer Cuisine und deutscher Küche und sie haben dort auch eine leckere Dornfelderebe von der Ahr.

In fröhlicher gelöster Stimmung verabschiedeten wir uns vom Wirt und kehrten heim nach Kyllburg direkt ins Kaminzimmer. Der Sage nach blieben drei Herren noch etwas länger am langsam erlöschenden Feuer sitzen, sprachen über Gott, die Welt und über Golf. Die Wasser der Kyll rauschten über das Wehr und die müden Golfer in einen tiefen Schlaf.

Am Montagmorgen gab es schon wieder keine Eier! Doch da, mit etwas Verspätung trafen die frisch gelegften Hühnerprodukte direkt vom Hof gebracht bei Müller's ein. Zufrieden ging es alsbald dem zuvor besicchtigen Eifel Golf Club in Hillesheim zu.

Der Platz 18 Loch PAR 72 in Hillesheim

Dieser Platz übertraf alle Erwartungen. Wir wurden von einem Mitglied des Clubvorstandes begrüßt. Eine sehr gepflegte Anlage, sicherlich der Höhepunkt unserer Golftour, mit zum Teil weiten Fairways, in die man für unsere Begriffe die Natur und die örtlichen Gegenbenheiten herrlich integrierte. Der Abschlag zum zweiten Loch empfing uns mit einem sehr schönen Hinderniss, es ging über ein Tiergehege mit weidendem Dammwild. Der Sage nach liessen sich die meisten Spieler nicht beirren, doch eine Dame fand ein männliches Tier so anziehend, dass sie den Waldbewohner gleich zweimal am Hintern traf. Der Hirsch schaute ziemlich erzürnt.

Nach anstrengendem Spiel stärkten wir uns erst einmal im Clubrestaurant. Der Saison entsprechend bot man uns Steinpilzgerichte, hier jedoch ohne Bunkersand. Von Hillesheim aus ging es zurück Richtung Düsseldorf, aber nur bis Müsch. Denn dort hat die Lachsräucherei der Familie von Ser montags geöffnet. Haus und Eingang waren jedoch dunkel, die Eifeler sind sparsam, doch nach einigem Klingeln und Klopfen wurde uns auf getan. Aufgetan wurde uns auch Lachs und Forelle plus leckerem Wein in hervorragender Qualität. Mit einigen vollgepackten Styrophorkartons inkl. Kühlelementen verliessen wir Müsch.

Zum bleichen Entsetzen des eifelorientierten Reiseleiters verlangte sein Clientel spontane Rückkehr auf dem direktestem Weg nach Kyllburg zu Hotel und Dusche und Kaminzimmer. Und schliefen ein. Scheinheilig und kaum bemerkt baute der Buspilot noch einen kleinen Umweg über den Nürburgring ein. Angesichts der Nürburg und der Reklamationen gab der Fahrer "Gas" und da waren doch wieder alle wach! Das Abendessen nahmen wir im Haus Sonnenschein ein und eilten an den Kamin. Dem laut nach einem Grappa rufenden Herrn Fuji wurde von Hern Müller-Seitz ein Marillen-Brand kredenzt. Hoppla! Welch eine Alternative, die Eifel hat tatsächlich mehr zu bieten als man denkt und wir für den nächsten Tag eine Flasche Schnaps gegen Frost dabei. Sicherheitshalber.

Dienstag, Feier- und letzter Reisetag)

Dies war der letzte Eifeltag und Tag der Deutschen Einheit. Einheitlich erschienen auch unsere Mannen und Frauen zum Frühstück, diesmal waren die Eier bereits gelegt und geliefert. Dann zahlten wir und fuhren wir nach Bitburg, zum Golfplatz Bitburger Land. Vorbei an der Ausgrabungsstätte der Römischen Villa Otrang ging es durch das schöne Dörfchen Rittersdorf mit seiner bezaubernden Burg in der Ortsmitte nordwestlich von Bitburg zum Golfplatz.

Golfclub Bitburger Land

Die weiläufige Anlage (18 Loch PAR 72) machte einen überaus gepflegten Eindruck, kam aber dennoch nicht an den eigenen Charme von Hillesheim heran. (Das Golf-Resort Biburger Land wurde im Jahr 2006 zu einem der besten Golfplätze Deutschlands gewählt, Anm. d. Red.) Die von der Hotelkette Dorint betreute Gastronomie ist erwartungsgemäss in Ordnung.

Zuerst galt es bei uns einen Sieger zu ermitteln. Tags zuvor wurde auf Lietzenhof ein Goldstück-Wettbewerb ausgetragen, drei Spieler machten es spannend, sie hatten jeweils drei Punkte. Also machten sich Frau Hondo, Frau Ishiguchi und Herr Fuji ans Werk um den oder die Besten auf dem Putting Green aus zu schiessen. Die drei Gegner gönnten sich nichts. Keiner wollte sich eine Blsse geben. Mit verbissenem Ernst spielten die Kontrahenden ihre Bälle. Die erste drei Durchgänge gingen gleich aus. Der unerbittliche Schiedsricher Herr Sachalin erhöhte die Puttingdistanz auf zwanzig Meter. Doch das Ergebnis blieb auch hier gleich. So langsam kam unsere Abschlagzeit näher. Erst an einer kleinen Steigung auf dem Putting Green trennten sich Spreu und Weizen. Nach vielen ungezählten Durchläufen war das Miniturnier entschieden. Die glückliche und verdiente Siegerin Frau Hondo konnte später im Restaurant eine Flache Gold-Sake als Siegertrophäe in Empfang nehmen.

Der Platz rief. Wie im Mittelgebierge Eifel nicht anders zu erwarten waren die Fairways hügelig aber nicht so schwer zu spielen wie manche in Kyllburg. Dafür massen sie längere Distanzen und der Baumbestand nötigte dem Spieler zu genauem Spiel. Im Ganzen ist der Platz reizvoll, ein Wiederkommen lohnt allemal.

Der vierte hügelige Platz in vier Tagen forderte Kondition. Entsprechend geschafft sammelten sich die Spieler zum Essen und tranken anstelle eines weiter ermüdenden Bieres "Golfer". Eine improvisierte Siegerehrung mit netten kleinen Sachpreisen rundete den Naschnmittag auf. Hatte doch jeder irgendwie eine Leistung vollbracht und sollte vom Einladenden geehrt werden.

Nachdem alle Teilnehmer gesättigt, geehrt und zufrieden waren bestiegen wir unseren zuverlässigen Transit und flogen in zwei Stunden zurück nach Düsseldorf. Der Tageskilometerzähler stand am Ziel auf 639,5 Kilometer. Eigentlich keine große Entfernung. An dem ereignisreichen Wochenede haben alle Teilnehmer eine Menge erlebt. Einmal konnten wir uns vier bisher unbekannte Golfplätze entdecken und zum anderen sahen wir nur wenige Kilometer von der Industrie- und Handelsstadt Düsseldorf entfernt eine wunderschöne Herbstlandschaft, die unseren japanischen Gästen zumindest neu war.

Der Sage nach fuhr einer der Herren ein Wochenende später - diesmal mit seiner Gattin - zurück in die Eifel.

Die Namen der Mitreisenden haben wir aus Rücksichtnahme in geographische Bezeichnungen Japans geändert.

Dietmar Wolf
Düsseldorf