Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Der am 11.04.2009 von unserem Gast geschriebene Leserbrief erhielt keinen Einzug in den Trierischen Volksfreund, bis am Freitag, 26.06.2009 doch ein Artikel mit dem Bezug zur Situation unserer Tourist Info erschien:

Es rumort in der Idylle

Von unserem Redaktionsmitglied Ursula Quickert Von Ursula Quickert

Ein Gerichtsentscheid mit Folgen für den Geldbeutel: Die Wellen, die der Kyllburger Tourismus-Streit schlägt, bekommen nun auch Hoteliers zu spüren.

Ein Merkblatt im Schaufenster vor der geschlossenen Tourist-Info in Kyllburg verweist die Gäste an das Rathaus – doch dort erhalten sie oft auch nur bedingt Hilfe.

Kyllburg. Dietmar Wolf liebt Kyllburg - den sonnigen Eifel-Frühling, die Idylle. Doch eines Tages platzte ihm der Kragen: "Wie kann ein Ort eine seine Haupteinnahmequellen mit Füßen treten?", fragt der Düsseldorfer Tourist. Grund ist die seit Januar geschlossene Tourist-Information.

Im Dezember 2008 hatte das Oberverwaltungsgericht in Koblenz entschieden, dass allein die Ortsgemeinden für die Tourismus-Förderung zuständig sind. Somit habe die Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg die Aufgabe der Fremdenverkehrs-Förderung nie wirksam von ihnen übernommen und dürfe keine Sonder-Umlage zu diesem Zweck erheben. Daraufhin musste die Tourist-Information in Kyllburg ihre Pforten schließen.
Mit den Auswirkungen haben nun die Hoteliers zu kämpfen. Der Verkehrsverein rechnet damit, dass die Zahl der Übernachtungen in diesem Jahr um 10 000 bis 15 000 zurückgehen wird. Im vorigen Jahr lag die Summe der Gästeübernachtungen nach Auskunft des statistischen Landesamts bei rund 83 300.

"Dass die Tourist-Info geschlossen hat, ist ein riesengroßes Problem", berichtet Hans-Erwin Kapeller (Hotel "Haus Wehrbüsch"). Seitdem würden immer weniger Zimmer an Gäste vermittelt. Auch Hans-Günther Schäfer, der in Kyllburg Ferienwohnungen anbietet, ist unglücklich mit der Situation: "Man spürt den Unmut in der ganzen Stadt. Die Gäste werden zu wenig informiert, die Ansprechpartner fehlen."

Zwar kümmert sich seit Januar Willi Müller in der VG-Verwaltung ehrenamtlich um die Beratung der Urlaubsgäste. Allerdings sei es selten, dass diese den Weg in sein Büro finden. Warum, glaubt Dietmar Wolf zu wissen. Er war jüngst wieder in Kyllburg und beschreibt, wie er im Haus der VG-Verwaltung umherirrte, um Müllers "Domizil" zu finden. Er sei zum Zimmer 11 geschickt worden, "doch die stellte sich als Hausmeisterkammer heraus. Kein Hinweisschild oder Plakat zeugte von Tourismus und Gästeinformationen."

Ein Besuch des TV in Kyllburg zeigt: Wer sich über die touristischen Angebote informieren möchte, wird am Eingang der Verwaltung zunächst an einen Ständer mit Broschüren verwiesen. Zwar erklärt die Dame im Bürgerbüro freundlich: "Und wenn Sie Fragen haben, fragen Sie!" Doch zu Willi Müller schickt sie uns nicht. Und selbst wenn: Von Freitagnachmittag bis Montag ist die Verwaltung geschlossen. "Dann fahren die Gäste weiter", sagt Müller. "Und auch die Laufkundschaft bricht uns weg."

Ob sich dieser Zustand in den nächsten Monaten ändert, ist ungewiss. Denn alle 21 Ortsgemeinden der VG müssten grünes Licht für die Aufgabenübertragung der Tourismus-Förderung geben (der TV berichtete). Mindestens zwei Gemeinden haben aber vor der Kommunalwahl dagegen votiert. Jetzt sind die neuen Räte gefragt, eine Lösung im Tourismus-Streit zu finden.

Meinung

Bis hierhin und nicht weiter!

Verärgerte Urlaubsgäste, klagende Hoteliers: Vor den Folgen des Tourismus-Streits für Kyllburg kann niemand mehr die Augen verschließen.
Eine Lösung muss her, und zwar schnell. Doch die Gemeinden, die denken, zum Beispiel nicht von der Tourist-Information in Kyllburg zu profitieren, wollen in den gemeinsamen Topf für die Förderung nicht mehr einbezahlen. Das offenbart ein grundlegendes Problem: Ihr Denken macht an der Grenze der Ortsgemeinde halt. Sie sehen die Tourismusförderung nicht als notwendige gemeinsame Anstrengung, obwohl sich kein noch so schöner Urlaubsort losgelöst von seiner Umgebung vermarkten kann. Und ihr Verhalten zeigt: Von einer Identifikation mit der Verbandsgemeinde kann keine Rede mehr sein. Diese Gemeinden empfinden sich nicht als Solidargemeinschaft, die für gemeinsame Ziele kämpft und sich gegenseitig durch die Bank unterstützt. Damit liefern sie den Politikern, die Verbandsgemeinden ganz abschaffen wollen, die besten Argumente.
u.quickert@volksfreund.de

Quelle: Trierischer Volksfreund

26.06.2009