Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

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Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg in der Zeit des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918 )

Kopnsequenzen für Kyllburg

Quelle: Bericht von Pastor Josef Rödder, Kyllburg
Entnommen aus dem Lagerbuch II der Pfarrei Kyllburg (Seiten 286-277)

Am Freitag, dem 31. Juli 1914, gegen 6 Uhr abends wurde die Bekanntmachung angeschlagen, daß für Deutschland der Kriegszustand erklärt sei. Am Samstagabend, dem 1. August 1914, gegen 18 Uhr erfolgte die Bekanntgabe der Mobilmachung. Der Chronik zufolge "sah (man) zunächst nur stolz bewegte Gesichter und war froh, endlich klar zu sehen!" In den Tagen des 3. bis 8. August 1914 erlebte das Kyllburger Land den Durchzug von Truppen an die Westfront. Das XII. und das XIX. sächsische Armeekorps wurden in Erdorf, Kyllburg und Densborn ausgeladen und begaben sich auf dem Landweg von hier an die belgische Grenze. In Kyllburg selbst wurden Kompanien des Landsturms gebildet, die an den Bahnanlagen Wache hielten, um Sabotageakte zu verhindern. Die Begeisterung der sogenannten Kriegstelegramme, die von den Erfolgen an den einzelnen Fronten berichteten, wurde sehr bald durch die ersten Meldungen über gefallene Mitbürger gedämpft. Im Februar 1915 begann die Rationierung der Lebensmittel mit der Ausgabe von Brotkarten. Die Lebensmittelpreise stiegen

5. August 1915: "Gegen Abend wurde der Fall Warschaus bekannt. Feierliches Glockengeläute erschallte vom Stiftsberge. Eine freudig erregte Stimmung ergriff alle, und überall ertönten patriotische Lieder." Wenige Tage später wurde Kowno eingenommen. Bereits um 9.30 Uhr morgens läuteten die Glocken am 20. August: Nowogeorgiewsk war eingenommen und am 26. August Brest-Litowsk

Das St.-Josefs-Krankenhaus auf dem Stiftsberg wurde im März 1915 offiziell zum Kriegslazarett. Es nahm die ersten sechzig Verwundeten auf, die unmittelbar aus der Champagne und aus dem Argonnerwald in Frankreich kamen

Im Dezember 1916 fiel Bukarest. Wenige Monate später im Februar 1917 begann der unbeschränkte U-Boot-Krieg. Die Versorgung wurde schwieriger. Dann trat Amerika in den Krieg ein; damit war vorauszusehen, wie der Krieg ausgehen würde

Die Schule war in dieser Zeit weitgehend stillgelegt. Zu Beginn des Krieges waren die Schulsäle mit durchziehenden Truppen belegt: Der Unterricht fiel aus. Wegen fehlender Arbeitskräfte, bedingt durch die Einberufungen, wurden die älteren Schüler in den Sommermonaten beurlaubt. Dann lagen mehrere Monate 600 Zentner vom Bürgermeisteramt beschlagnahmtes Getreide in den Schulsälen. Die zum Krieg verwendungsfähigen männlichen Lehrkräfte wurden einberufen. Der Unterricht mußte mit den verbliebenen Lehrkräften, so gut es ging erteilt werden. Zwischendurch hatten dann die Schulen noch zu sammeln, von Bucheckern bis zu Brennesselstengeln und von Kriegsanleihen bis zum "Laubheu." Im Dezember 1918, als der Krieg zu Ende war, belegten die amerikanischen Truppen die Schulsäle

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