Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg unter preußischer Herrschaft  (1815 bis 1918)

Fremdenverkehr in Kyllburg

Willi Müller

Daß die Stadt Kyllburg schon im Mittelalter häufig Fremde beherbergte, ob als Durchreisende oder Kaufleute, bezeugt schon das Hochgerichtsschöffenweistum von Kyllburg, das bis zum Jahre 1256 zurückreicht. Hier heißt es zum Schutze und Interesse der Fremden:

Auch der Bäcker soll zuerst dem Herrn backen, dann den Wirten, damit man Brot bei ihnen finde.

Oder an anderer Stelle:

Sollte ein Auswärtiger, wer er auch sei, wohlfeile Ware in die Freiheit bringen, deren vor allem der Herr bedarf; alsdann Burgleute und Bürger, so sollte man ihn weder pfänden noch behelligen.

Die Fremden hatten also sogar einen Vorrang vor den meist adeligen Burgmännern, den sonstigen Burgleuten und Bürgern. Wenn man bedenkt, daß die Wirte im Mittelalter im Rang hinter den Burgleuten und Bürgern standen, so beweist uns das heute, daß die Lebensmittelversorgung im Interesse des fremden Gastes schon damals Vorrang hatte

Die eigentliche Blütezeit des Fremdenverkehrs in Kyllburg setzte jedoch erst nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie im Jahre 1873 ein. Ganz erheblich förderte die Eröffnung des damals größten Hotels der Eifel, des "Eifeler Hof", im Jahre 1890 den Fremdenverkehr in Kyllburg

Es erscheint uns heute fast unglaublich, daß Kyllburg schon in der Zeit nach 1900 in den Sommermonaten täglich an die 150 Niederländer zu seinen Dauergästen zählte und daß am Geburtstag der niederl. Königin ein Fackelzug der Niederländer durch den Kurpark Hahn stattfand. Begleitet wurde der Umzug von der Kapelle des Infanterie-Regiments 69 aus Trier, die zur damaligen Zeit während der Kursaison täglich Kurkonzerte veranstaltete

Wie der Kuranzeiger von Kyllburg von 1925 in der Kurliste belegt, gab es neben dem Eifeler Hof noch viele kleinere Hotels, Gasthöfe und Pensionen, die für den Fremdenverkehr eingerichtet waren

Seit 1937 ist Kyllburg als Luftkurort und seit dem 24. Dezember 1960 als Kneippkurort staatlich anerkannt. Am 1. Mai 1960 wurde in einer Feierstunde das Hotel Eifeler Hof als Kneipp-Sanatorium anerkannt und ihm die Kneipp-Plakette verliehen

Aus einer Ausgabe, "Luftkurort Kyllburg" des Verschönerungs-/Eifelvereins und aus dem "Eifelführer"

Gasthöfe
Eifeler Hof200 BettenZF 330-450P 5-750
Kurfürst von Trier40 BettenZF 275P 4-450
Stern18 BettenZF 2-250P 4-450
Zur Post15 BettenZF 225P 350-425
Kyllburger Hof15 bettenZF 225P 330-400
Simon8 BettenZF 225-250P 350-400
Weber7 BettenZF 225P 350-400
Lorig4 BettenZF 200P 300-350
Bahnhofswirtschaft4 BettenZF 350-400 
Privatpension Rütt25 Betten P 350-400
Daus18 Betten P 330-400
Isr. Fremdenpension
Julius Nußbaum6 BettenZF bis 300 
Hermann Nußbaum6 Betten P bis 500

Ca. 80 Privatquartiere, ohne Verpflegung, empfehlenswert für große Familien sowie einzelne Personen, welchen der Hotelbetrieb zu unruhig ist, oder welche im Gasthof selbst keine Wohnung mehr haben können, stehen in großer Auswahl in gut bürgerlichen und herrschaftlichen Privathäusern zur Verfügung

Wie wichtig der Fremdenverkehr für Kyllburg und Umgebung eingeschätzt wurde, beweist ein Antwortschreiben der Eisenbahndirektion an den Besitzer des "Eifeler Hof"; der sich über die lauten Züge beschwert hatte

Der Fremdenverkehr war für Kyllburg und Umgebung eine Haupterwerbsquelle. Hunderte von Menschen waren in den Hotels, Gasthäusern, den zahlreichen Geschäften und anderen Dienstleistungsbetrieben beschäftigt. Ganz Kyllburg wirkte mit um die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland (hier meist Holländer und Engländer) zufieden zustellen. Immer wiederkehrende Stammgäste waren das beste Zeugnis für die gute Betreuung, saubere Unterkünfte, freundliche Einheimische und einer schönen, gepflegten, kleinen Stadt, die ganz auf Fremde eingestellt war.

Die Kriegs- und Nachkriegszeit, die Umstellung von Bahn auf Auto, und manche Einschneidungen in persönliche Verhältnisse haben da leider Manches verändert

weiter: 1886 Einweihung des Mariensäule
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