Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Zu den Quellen der Kyll, Hemingway und zurück

Reisebericht Ostern 2007

Eiskaltes tristes Wetter, kein Grün an den Bäumen, es war schlichtweg zu früh für ausgedehnte Spaziergänge. Zumindest für mich. Brrr.
Doch als Eifel-Fan möchte man etwas erleben, dauernd ein Bad im Batralzem reicht dazu nicht aus.

Das zur Verfügung stehende Automobil verfügte über eine ausreichende Heizung, was lag also näher, als einen lang gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen.
Eine Erkundungsfahrt zu den Quellen der Kyll.

Der Blick in die 1:100.000er Karte zeigte auf: Der Kyll über St. Thomas und Gerolstein folgen, durch Gerolstein durch weiter Richtung Jünkerath und Stadtkyll. Weiter zum Kronenburhger Stausee und klar, sich Kronenburg ansehen.
Kronenberg ist ein Highlight der Eifel und für einen Besuch dringend zu empfehlen. Mit viel Mühe restaurierte man den alten Ortskern und siedelte verschiedenste Künste und Handwerk an. Das Ergebnois lies sich sehen, ein tolles Erlebnis.

Die Karfte sagte, nach dem Kronenburger See rechts ab in Richtung Norden dem Fluß-, bzw. nun Flüsschenverlauf folgen, doch,
die Karte log.

Eingebettet in schöne Wiesen, das Ufer von Bäumen umsäumt, plätscherte die Kyll. Irgenwann erreichte ich den kleinen verwunschenen Ort Berk. Dort verkündete ein übliches braune Schild den Namen des Flüsschens: Berke.
Verrat!

Also zurück die L17 bis zur L22 und siehe da, dort bog die Kyll im rechten Winkel nach Westen ab.
Den Verlauf folgte ich nun vorsichtig, denn es waren nur noch kleine (erklaubte!) Wege, zumeist für Radfahrende ausgeschildert. Die Wege wurden zunehmend schmaler, das Flüsschen zum Bächlein und ich ratloser. Ich fand die verdammte Quelle nicht. Klar, die Wasserläufe teilten sich auf, doch welches Bächlein ist nun die Kyll?

Da! Ein Loch zugeworfen mit Bauschutt und Müll, Pfui Teufel! Könnte dies die Quelle sein? Geht man so mit dem längsten Fluß der Eifel um? Auch hier fand ich keine Antworten.

Quälender Kaffeedurst trieb mich auf die andere Seite der B265 hin. Nach Belgien, in das nahe Hotel Schröder, Losheimergraben.

Drei Agrarökonomen saßen am Tresen, schlürften ihr Bierchen und unterhielten sich in ihrem sympathischen lokalen Idiom. Für einen Düsseldorfer leider komplett unverständlich.
Eine junge vielleicht zwanzigjährige Frau entsprach meinem Kaffeewunsch und brachte mir zu meiner Überraschung ein Plastikensemble auf Tasse mit Filer und heißem Wasser. Das kannte ich bereits aus Spa-Francorchamps. Beim 24h-Rennen morgens um halb sieben im obligatorischen Frühnebel an der Rennstrecke den ersten heißen Kaffee... Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Lebensgeister kamen zurück zu mir.
"Entschuldigung, können Sie mir weiter helfen?" fragte ich die junge Frau, "Ich bin auf der Suche nach der Kyllquelle, kann sie hier aber nirgens finden. Wissen Sie, wo hier die Kyll entspringt?"
"Jo," kam es etwas burschikos zurück, "bei uns im Keller!"
Dies weckte das Interesse der Bauernschaft, die alles in Abrede stellte, Hochdeutsch.
"Ich frage meinen Vater, der ist in der Küche!" Stob erzürnt ins off und kehrte flugs zurück.
"Jo, die Kyllquelle iss bei uns im Keller!"
"Die Quelle hier im Haus???" Die drei Jungs waren gut erregt und diskutierten wild durcheinander, uff Platt.
"Ja haben Sie sich nicht einmal gefragt, warum das Bier hier so dünn ist?" Konnte ich mir nicht verkneifen.
Die drei Jungs schauten verdutzt in ihre Gläser...